Heilpädagogische Früherziehung
Blinde und sehbehinderte Kinder haben Anspruch auf spezialisierte Heilpädagogische Früherziehung. Der Anspruch gilt auch für Kinder mit zusätzlichen Beeinträchtigungen. Die Heilpädagogische Früherziehung der Blindenschule Zollikofen kann Kinder ab Geburt bis maximal siebenjährig fördern und begleiten, wenn diese im Kanton Bern oder in den deutschsprachigen Teilen der Kantone Freiburg und Wallis wohnen.
Angebot
Das Angebot richtet sich an das betroffene Kind, seine Eltern und Bezugspersonen sowie involvierte Fachkräfte. Die Heilpädagogische Früherziehung findet im alltäglichen Umfeld des Kindes statt.
Arbeit mit dem Kind
- Unterstützung des Kindes in seiner Sehentwicklung und der optimalen Nutzung des Sehvermögens durch visuelle Stimulation und Transfer in den Alltag
- Unterstützung bei der Okklusionstherapie
- Vermittlung von Grundlagen in Orientierung und Mobilität sowie lebenspraktischen Fähigkeiten
- Ganzheitliche heilpädagogische Förderung, welche die Bereiche Wahrnehmung, Bewegung, Denken, Sprach- und Spielentwicklung etc. berücksichtigt
- Einführung und Training von/mit Hilfsmitteln
- Standortbestimmungen und Low Vision*-Abklärungen
* Low Vision: Massnahmen, die zum Ziel haben, das reduzierte Sehvermögen bestmöglich einsetzen zu können. Voraussetzung ist eine optimale medizinische und optische Grundversorgung
Beratung und Unterstützung der Bezugspersonen
- Die Heilpädagogische Früherzieherin (HFE) unterstützt und begleitet das Kind und seine Familie.
- Da die Lebenskontexte von Familien vielfältig sind, ist es notwendig, dass jede Familie eine individuell auf ihre Bedürfnisse angepasste Begleitung erhält.
- Die Beratung betrifft vor allem den Umgang mit der (Seh-)behinderung des Kindes und daraus resultierenden Erziehungs-, Entwicklungs- und Unterstützungsfragen.
- Die HFE unterstützt die Eltern und das Kind bei der Okklusionstherapie.
- Die HFE begleitet den Prozess der Einschulung.
- Die Eltern werden über Kurse und Begegnungsmöglichkeiten mit anderen betroffenen Familien informiert.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Zusammenarbeit (auch in Form von gelegentlicher Beratung) und Koordination mit Fachpersonen aus dem pädagogisch-therapeutischen, medizinischen, sozialen und blinden-/sehbehindertenspezifischen Bereich
Braucht mein Kind Heilpädagogische Früherziehung für blinde und sehbehinderte Kinder?
Das Bejahen folgender Fragen kann auf einen Förderbedarf hinweisen:
- Reagiert Ihr Kind nicht auf Licht?
- Ist Ihr Kind durch Licht stark geblendet?
- Schaut Ihr Kind Sie nicht an, lacht es nicht?
- Stösst sich Ihr Kind oft an, stolpert es oft?
- Interessiert sich Ihr Kind wenig für das Spielen mit anderen Kindern?
- Greift Ihr Kind nicht nach Gegenständen?
- Beobachten Sie bei Ihrem Kind ein Augenzittern oder Schielen?
- Zeigt Ihr Kind eine auffällige Kopf- oder Körperhaltung?
- Beobachten Sie bei Ihrem Kind ein häufiges Zukneifen der Augen?
- Nimmt Ihr Kind Bücher auffällig nahe vor die Augen?
Kontakt
Eine Kontaktaufnahme ist sowohl für Eltern und Bezugspersonen als auch für Fachkräfte wie beispielsweise Kinder- und Augenärzte, Optiker, Orthoptistinnen, Spielgruppenleiterinnen, Kindertagesstätten oder Elternberatungsstellen möglich.
Leitung
Isabelle Bobst
Direkt +41 79 865 46 80
i.bobst@blindenschule.ch
Sekretariat +41 31 910 25 16
Flyer Heilpädagogische Früherziehung | Download |